Zuletzt aktualisiert am 13. Oktober 2025 von Wolff von Rechenberg

Du hast eine Frage? Google findet die besten Quellen, ChatGPT liefert die fertige Antwort. Dabei haben beide Tools gemeinsam: Sie suchen nach glaubwürdigen, vertrauenswürdigen Quellen. Aber wie entscheiden sie darüber, welche Quellen glaubwürdig sind? Hier kommt EEAT ins Spiel. Nach der Formel EEAT beurteilen Suchmaschinen und KI-Tools die Glaubwürdigkeit einer Website. Was steht hinter der Abkürzung? Bleib dran und lies mehr:

Was ist EEAT?

Die beste Antwort auf jede Frage finden: Mit diesem Auftrag schwärmen die Bots der Suchmaschinen ins Internet aus – jeden Tag, jede Sekunde. Algorithmen analysieren und gewichten die gefundenen Quellen anhand von einigen hundert Kriterien. Die Einstufung einer Website hängt von vielen Faktoren ab, EEAT isst der wichtigste.

Die vier Buchstaben stehen für die vier Kriterien, nach denen Google über die Glaubwürdigkeit einer Website entdscheidet:

  • Experience (Erfahrung)
  • Expertise
  • Authoritativeness (Autorität)
  • Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit)

Jede Suchmaschinenotimierung (Search Engine Optimization, SEO) muss diese vier Kriterien im Blick behalten. Erfüllt ein Inhalt die vier genannten Kriterien, kann er dauerhaft die Sichtbarkeit der Website in der Internetsuche stärken. Tut er das nicht, dann nützt auch die beste Optimierung auf Keywords oder Keyphrases (Suchbegriffe) nichts.


Mit EEAT von SEO zu GEO

Wenn große Sprachmodelle (LLMs) wie ChatGPT & Co. auf die Suche nach der besten Antwort auf eine bestimmte Frage gehen, dann beurteilen auch sie einen Inhalt nach den Kriterien von EEAT. Aber: Die SEO-Regeln für EEAT unterscheiden sich von denen für GEO, die Optimierung für Generative KI-Tools (von SEO zu GEO).

Der offensichtlichste Unterschied: Während Suchmaschinen eine Website als Ganzes bewerten, betrachten KI-Modelle jeden Inhalt im Kontext anderer Quellen. Daraus ergeben sich für die Optimierung für Suchmaschinen einerseits (SEO) und die Optimierung für KI (GEO) andererseits:

Tabelle: EEAT für SEO und GEO

KriteriumSEO-E-E-A-T (Google & Co.)KI-E-E-A-T (LLMs & KI-Suche)
ExperienceBewertung von First-hand-Erfahrungen (Produkt-Reviews, Erfahrungsberichte). Kann Rankings stärken.Eigenerfahrungen sind nützlich, werden aber gegen multiple Quellen geprüft; wichtig als ergänzende, konsistente Information.
ExpertiseFachliche Tiefe, nachweisbare Autor:innen-Kompetenz (Autorenprofile, Zitierungen) wird honoriert.KI gewichtet Texte, die klare Fachsprache, konsistente Terminologie und verlässliche Quellen zeigen.
AuthoritativenessDomain-Autorität (Backlinks, Erwähnungen, Brand-Reputation) beeinflusst Ranking stark.Orientierung an etablierten, renommierten Quellen; Linkprofile spielen kaum eine Rolle.
TrustworthinessTechnische Signale (HTTPS, Impressum), redaktionelle Standards und transparente Quellen erhöhen Vertrauen.Vertrauen entsteht durch wiederholte Konsistenz über verschiedene, überprüfbare Quellen. Neutrale, faktenbasierte Darstellung ist entscheidend.
Praktische FolgeInhalte müssen suchmaschinenfreundlich und fachlich solide sein, um Sichtbarkeit und Klicks zu erzielen.Inhalte sollten klar strukturiert, zitierbar und leicht überprüfbar sein, damit KI-Modelle sie als Referenz nutzen.

Zusammengefasst: SEO zielt auf Sichtbarkeit ab, GEO auf Glaubwürdigkeit.

  • Google misst technische und inhaltliche Signale,
  • KI bewertet Konsistenz, Zitierfähigkeit und inhaltliche Tiefe.

Tipps: EEAT für KI-Sichtbarkeit nutzen

  1. Sorgfältig recherchieren.
    KI sucht nach dem besten Inhalt. Grundlage dafür ist Wissen. Prüfe, ob du dein Thema wirklich durchdrungen hast – und belege deine Aussagen sauber. Nur wer sich auskennt, kann Vertrauen wecken.
  2. Expertise zeigen.
    Schreibe klar und präzise. Vermeide Worthülsen. Eine sachliche, gut strukturierte Sprache signalisiert Fachkenntnis – für Leser:innen ebenso wie für Algorithmen und LLMs.
  3. Qualität statt Quantität.
    Suchmaschinen lieben Regelmäßigkeit. KI nicht. Ein fundierter, sauber belegter Text überzeugt KI mehr als viele kurze Beiträge. Für KI geht Tiefe vor Frequenz.
  4. Themen bündeln.
    Verknüpfe verwandte Inhalte miteinander. So entsteht ein sichtbares Themencluster, das deine Erfahrung unterstreicht. Auch KI-Systeme erkennen, wenn jemand ein Thema über längere Zeit begleitet.
  5. Struktur schaffen.
    Online lesen wir nicht – wir scannen. Das gilt auch für KI. Arbeite mit klaren Absätzen, Listen und Tabellen. Das erleichtert die Orientierung – für Menschen und Maschinen.
  6. Reputation stärken.
    Zeige deine Expertise auch außerhalb deiner eigenen Website. Erwähnungen in Fachportalen, Interviews oder Gastbeiträgen weisen dich als Experten aus.

Fazit

EEAT bleibt die Grundlage für Sichtbarkeit im Netz. Doch während SEO vor allem auf technische Signale schaut, zählt bei GEO die inhaltliche Glaubwürdigkeit. Wer beides verbinden will, sollte EEAT als Haltung begreifen – als Verpflichtung zu Qualität, Klarheit und Verlässlichkeit. Dann entsteht Content, der auch in der KI-Suche Bestand hat.

Foto: Tim Reckmann / Pixelio, Montage: Wolff von Rechenberg
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