Ein Albtraum namens Freenet Komplett

Ein Tagebuch wie das über meine Erfahrungen mit der T-Com wird meinen Erfahrungen mit Freenet nicht gerecht. Wer den grünen Bereich betritt, braucht mehr Zeit. Das simple Umschalten eines Anschlusses aus meiner alten Heimat (Kassel) in meine nicht mehr ganz so neue Heimat (Brandenburg) zieht sich mittlerweile über Monate hin. Ein Ende des Albtraums ist nicht abzusehen.

Bis heute gehört das Telekom-Tagebuch zu den beliebteren Beiträgen in meinem Weblog. Meine letztlich erfolglose Odyssee durch das, was der rosa Riese Kundenservice nennt, ist mehr als ein Jahr her. Den 23. Oktober 2007 hatte mir die Telekom seinerzeit als ersten Aufschalttermin genannt und nicht eingehalten. Zum 23. Oktober 2008 habe ich nun versucht, meinen Freenet-DSL-Anschluss aus Kassel in einen Freenet-Komplettanschluss in Brandenburg umzuwandeln. Der Albtraum, den ich ausgelöst habe, lässt sich nur in Monaten fassen:

Oktober 2008

Umzugsauftrag im Online-Kundenbereich angestoßen. Bestätigung kam prompt. Als Umschalttermin nannte man mir den 7. November.

November 2008

Am 7. November 2008 war natürlich niemand da. Ein Blick in meinen Kundenbereich im Internet: Keine Nachricht. Keine Begrüßung, nichts. Offenbar hat Freenet nicht damit gerechnet, dass sie es gleich beim ersten Mal schaffen. Na, macht nichts. Ich auch nicht.

Am 12. November erhalte ich eine SMS?! Freenet begrüßt mich im grünen Bereich. Man werde meinen Komplett-Anschluss demnächst schalten.

Dezember 2008

Im Dezember überstürzen sich die Ereignisse: Am 1. Dezember finde ich eine E-Mail von Freenet in meinem Kundenbereich im Internet:

Sehr geehrter Herr Von Rechenberg,

wir haben soeben den Versandauftrag Ihrer Hardware-Bestellung an unseren Logistik-Dienstleister übergeben.

Sie erhalten Ihre Hardware innerhalb der nächsten Tage.

Diesmal hat Freenet vielleicht wirklich daran geglaubt. Ich immer noch nicht. Zurecht. Am 9. Dezember setzte Freenet den Umschalttermin auf den 11. Dezember fest. Freenet schien es ernst zu meinen. Ich zweifle, zumal ich nicht weiß, wohin meine Hardware-Bestellung unterwegs ist.

Am 11. Dezember steht tatsächlich ein Techniker vor der Tür, um meinen Anschluss freizuschalten. Den Tränen nah führe ich den Mann zur Telefondose. Ich habe einen Komplettanschluss. Jetzt fehlt mir nur meine Fritz!Box.

Gegen Monatsmitte reise ich nach Kassel und schaue in meiner alten WG vorbei. Dort hat man mit meinem Kommen gerechnet: Ein Paket sei für mich angekommen. Freenet hat die Hardware einfach an meine alte Adresse geschickt. Ich ahne, was mit dem Brief mit den Zugangsdaten geschehen wird.

Wieder daheim finde ich eine Nachricht von Freenet vor: Man habe die Zugangsdaten an mich versandt aber der Brief sei zurückgegangen. Hm. Warum wohl? Ich beschließe, über Weihnachten unter dem grünen Bereich nur noch meinen Christbaum zu sehen.

Januar 2009

Anfang Januar beschließe ich einen weiteren Versuch. Ich schicke noch einmal eine Nachricht über das Kontaktformular. Ich muss diesen konspirativen Weg wählen, weil Freenet jeden Anruf auf der Servicenummer (1,49 Euro pro Minute vom Handy) nach langen und teuren Minuten mit dem Satz beendet, dass alle Mitarbeiter im Gespräch seien. Ich solle zu einem späteren Zeitunkt noch einmal anrufen. Die Freenet-Servicenummer ist übrigens eine 0900-Nummer. Bei dieser Sonderrufnummer kann der Anbieter mit verdienen – im Gegensatz zur 0180-Nummer, die zwar nicht billiger ist, die aber allein der Telekom etwas einbringt.

Ich bitte Freenet, mir die Zugangsdaten zuzuschicken. Und wieder überrascht mich der Anbieter: Am 12. Januar finde ich einen Brief im Briefkasten. Darin die Zugangsdaten und folgendes Zitat:

Sollten Sie in Ihrem Schreiben oder Fax ein neues Passwort angefordert haben, so erhalten Sie dieses zu Ihrer Sicherheit gesondert.

Aha. Ich bin sicher, in meiner Nachricht über das Kontaktformular auch das Passwort angefordert zu haben. Ich habe aber keine Hoffnung, dies deutlich genug getan zu haben. Ich hoffe auf den Februar. Aber vielleicht sollte ich auch einfach die Kündigung abschicken.

Kategorien: Ansichtssache, Satire, Tel Com

2 Kommentare

  1. Karsten Leonhäuser

    19. Januar 2009 — 19:31

    So ist die wundersame Welt der Telekommunikationsanbieter. Drücke Dir die Daumen.

  2. Danke für die guten Wünsche. Ich habe mittlerweile festgestellt, dass man das Passwort im Kundenbereich selbst festlegen muss. Freenet fordert Kreativität: So etwas sagen die einem nicht.

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