Autor: Wolff von Rechenberg

BND-Agenten in Gefahr

computerbild.jpgVermutlich aus Kostengründen belauscht der Bundesnachrichtendienst (BND) verdächtige Personen wie Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Man fragt sich, warum die Schlapphüte Millionen teure Trojaner brauchen, wenn es ein Babyfon aus dem Media Markt auch tut. Aber schließlich ist Wiedeking ja auch kein islamistischer Terrorverdächtiger. Wenn die BND-Agenten jedoch die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Computerbild in die Finger bekommen, werden sie ihre Handschuhe sofort zur Dekontamination bringen. Drei von acht getesteten Babyfonen waren verseucht. Genau lesen, liebe Dunkelmänner, und vorsorglich einen Termin beim Hautarzt machen. Ach ja: Bis dahin solltet ihr nicht in der Nase bohren oder die Finger ablecken.

In Berlin hat die Vernunft gewonnen

Es wird ein harter Schlag für viele West-Berliner werden, wenn im Herbst der Flughafen Tempelhof geschlossen wird. Schließlich hat Berlins Innenstadt-Airport Geschichte geschrieben. Hier startete die erste Lufthansa-Maschine und hier landeten in den Zeiten der Berlin-Blockade die alliierten Rosinenbomber. Dennoch hat sich bei der Abstimmung über das Schicksal von Tempelhof die Vernunft durchgesetzt.

Die Gegner einer Schließung des Flughafens haben in dem Bürgerentscheid eine Niederlage erlitten. Nun ist es Zeit, einzusehen, dass durch den Weiterbetrieb von Tempelhof die Hauptstadt nicht noch sexier geworden wäre, sondern nur ärmer. Es fehlte an Argumenten. Die Bundestagsabgeordneten fliegen von Tegel aus in ihre Wahlkreise, und auch die Bundesbeamten, die ins beschauliche Bonn fliegen, starten in Tegel. Verschiedentlich hörte man in der Diskussion die Meinung, dass Tempelhof doch von privaten Sponsoren betrieben werden könnte. Das spielte wiederum der Berliner rot-roten Koalition argumentativ in die Hände. Ein Shopping-Flughafen für arabische Ölscheichs und russische Gazprom-Milliardäre? Da lässt sich doch eine Plakatkampagne draus schustern. Mit ehrlichen Arbeitergesichtern, die unterm gelben Helm den Promi-Flughafen geißeln. Lieber Herr Wowereit, solche Menschen kommen in ihrer Stadt nur in homöopathischer Dosierung vor.

Doch eins bleibt unbestreitbar: Selbst wenn private Sponsoren den Weiterbetrieb von Tempelhof übernähmen. Nach einiger Zeit würde es heißen: Das ist zu teuer für uns. Nun muss die Stadt einspringen, sonst gehen soundsoviele Arbeitsplätze verloren. Friedbert Pflüger (CDU) will weiter für Tempelhof streiten. Warum er das tut, bleibt sein Geheimnis. Weil etwas, das SPD und Linkspartei beschlossen haben, nie und nimmer richtig sein kann?

Firefox 3.0 – Erste Eindrücke

Die augenfälligste Neuerung am neuen Ubuntu 8.04 LTS ist der neue Firefox-Browser 3.0. Hardy Heron kommt mit einer Beta des freien Browsers. Man darf sich darüber streiten, ob die Verbesserung in der Bedienung so gelungen sind. So schlägt der Browser bei der Eingabe von Adressen URLs aus den Lesezeichen vor. Auf jeden Fall fügt sich Firefox 3.0 besser in das Thema des Ubuntu-Desktops (Gnome) ein. Die größte Verbesserung zeigt der Firefox aber in Sachen Geschwindigkeit. Ich habe es nicht gemessen, aber subjektiv baut der neue Kleine Panda Internetseiten deutlich schneller auf als sein Vorgänger. Das Mozilla-Projekt hat versprochen, dass der neue Browser auch eine ganz lästige Angewohnheit seiner Vorgänger beendet. Die haben nämlich einmal belegten Arbeitsspeicher nicht wieder frei gegeben.

Ubuntu 8.04 Hardy Heron auf IBM Think Pad R51e

Ich hatte mir geschworen, dem Gibbon (7.10) so lange wie möglich die Treue zu halten. Die Langeweile auf dem Krankenlager mag dazu beigetragen haben, dass ich nun doch den Sprung auf die neue Version 8.04 getan habe. Ein Update über das Netz kam für mich nicht in Frage. Damit bin ich schon bei früheren Versionen gescheitert. Also: CD downloaden und installieren. Der grafische Installer funktioniert mittlerweile tadellos. Eine kleine Irritation: Hardy gibt nur noch die Wahl, eine Partition zu formatieren oder nicht. Frühere Versionen haben noch darauf hingewiesen, dass alle Daten erhalten bleiben, wenn man sich gegen das Formatieren entschieden hatte. Ein Detail, das man gleich vergisst, wenn das System – in neuer Rekordzeit – hochfährt. Alle Benutzereinstellungen sind noch da. Ich brauche immer noch einen zusätzlichen Benutzer bzw. eine zusätzliche Benutzerin. Meine Frau liebt es nicht, wenn ich Linux-Experimente mache. Und so schlich sich bei mir eine gewisse Nervosität ein als sich der Benutzeraccount im grafischen Menü nicht einstellen ließ. Das System informierte mich völlig zurecht, dass da bereits ein Ordner im Home-Verzeichnis sei. Eine kurze Recherche und eine Frage in Ubuntuusers brachte mich auf den Kommandozeilenbefehl „adduser“:

$ sudo adduser NEUERNAME

Danach noch das Passwort eingeben:

$ sudo passwd NEUERNAME

Danach muss geht es wieder in das Menü zur Benutzerverwaltung: Dort muss man der neuen Benutzerin Rechte zuweisen (wann dürfen wir Männer das schon unwiedersprochen?) und den ganzen namen eintragen. Fertig!
Mehr kann ich derzeit über das neue Ubuntu nicht sagen. Vielleicht noch soviel: Der Wechsel fällt kaum auf.

Knappe Mehrheit für Demokratie

Nur 60 Prozent haben Vertrauen in die Demokratie. Die Meldung geisterte am Montag durch die Nachrichtenportale. Sie geht zurück auf eine Umfrage für die Leipziger Volkszeitung. Bei den Ossis genießt unsere Staatsform noch weniger Vertrauen. Allerdings schneidet die Soziale Marktwirtschaft noch schlechter ab. Nur 48 Prozent haben noch Vertrauen in die Wirtschaft. Kunststück: Wenn die Befragten repräsentativ ausgewählt wurden, muss unsere Wirtschaft über 48 Prozent noch glücklich sein. Das sind die, die für dieses Jahr noch keine Kündigung gekriegt haben, die nicht von Hartz IV leben und die nicht für einen Hungerlohn malochen.

Dass die Deutschen nicht mehr an die soziale Marktwirtschaft glauben, ist die Korrektur eines Bildes vom weißhaarigen, väterlichen Unternehmer, der seine 30.000 Mitarbeiter alle mit Namen kennt und für jeden ein offenes Ohr hat. Dieses Bild war ein schöner Traum aus Zeiten, in denen man noch sanft auf der nächsten Gehaltserhöhung und der sicheren Rente ruhte. Weiterlesen

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