Schlagwort: Thriller

Buchtipp: Dennis Lehane – Shutter Island

Der Psychothriller als Genre ist eine Nutte. Er lässt sich von jedem Autoren benutzen, um abseitige Phantasien zu bedienen, oder um unrealistische Handlungskonstrukte zu rechtfertigen. Vor allem die Skandinavier retteten in der Vergangenheit den Ruf des Genres. Nur wenigen Amerikanern gelingt der Blick in die Menschliche Seele (altgriechisch: Psyche). Dennis Lehane lotet in seinem Roman „Shutter Island“ seelische Dramen, Traumata, Wahnvorstellungen aus.

Lehane beschreibt und erklärt jedoch die seelischen Abgründe seiner handelnden Personen nicht nur, er lässt den Leser mit hinabsteigen. Das macht Shutter Island zu einem besonderen Lesevergnügen.

Shutter Island ist eine Insel vor Boston. Dort gibt es nichts als eine Nervenheilanstalt, ein Alcatraz für gefährliche Geisteskranke. Dort soll US-Marshal Teddy Daniels gemeinsam mit seinem Kollegen Chuck Aule eine entflohene Bewohnerin suchen. Weiterlesen

Buchtipp: John Katzenbach – Der Patient

Stellen Sie sich vor, Sie sind Psychoanalytiker. Eines Tages finden Sie in Ihrer Praxis einen Brief. Darin wirft Ihnen ein ehemaliger Patient vor, sein Leben zerstört zu haben. Nun will er Ihres zerstören. Nein, umbringen will er Sie nicht. Das sollen Sie selbst tun. Und zwar binnen 15 Tagen. Sonst will er ihre gesamte Familie umbrinen. Einen nach dem anderen.

Auch wenn Sie zur Polizei gehen, will er sich an Ihren Verwandten ergreifen. Der Erpresser eröffnet nur einen Ausweg: Sie müssen innerhalb der Frist herausfinden, wer der Mann ist, der sich im Übrigen „Rumpelstilzchen“ nennt. Was tun Sie?

Ich würde zur Polizei gehen. Die würde in kürzester Zeit alle ehemaligen Patienten unter die Lupe nehmen. Sie würde den Schuldigen fassen. Sollte er bis dahin jemanden ermordet haben, brauche ich nur zuzusehen, wie der Perversling lebenslang hinter Gittern verschwindet, und darf hoffen, dass er sich im Knast recht oft in der Dusche nach der Seife bücken muss. Weiterlesen

Buchtipp: Andreas Eschbach – Ausgebrannt

Andreas Eschbachs „Ausgebrannt“ ist die Geschichte unserer Zivilisation und die von Markus Westermann. Der junge Deutsche kommt als Mitarbeiter eines Softwarekonzerns in die USA und fühlt sich dort am Ziel und gleichzeit am Beginn seiner Träume. Denn Markus will es ganz nach oben schaffen.

Gerade als seine Träume schon im Anfang gescheitert scheinen, läuft ihm der Österreicher Karl Walter Block über den Weg. Der alte Mann besitzt eine geheimnisumwitterte Methode, Öl zu finden wo die herkömmlichen Methoden versagen.

Er braucht nur jemanden, der Geldgeber heranschafft. Markus greift zu. Weiterlesen

Buchtipp: Stieg Larssons Krimi-Epos

verblendung.pngVerblendung – Verdammnis – Vergebung. Der schwedische Krimiautor Stieg Larsson arrangiert seine Romantrilogie nach Art eines Krimi-Epos mit einer Einführung, einem Hauptteil und der Katharsis am Ende. Weitere Romane werden nicht folgen, denn der Autor erlag 2004 einem Herzinfarkt. Das ist umso trauriger als sein Ermittlergespann Mikael Blomquist und Lisbeth Salander zu den ungewöhnlichsten Charakteren der Krimiliteratur zählen dürften. In Verblendung lernen wir die beiden kennen.

Blomquist ist in den Vierzigern, investigativer Journalist beim Polit-Magazin Millennium. Gerade ist er für einen Recherchefehler vor Gericht gelandet. Ansonsten pflegt er eine Affäre mit seiner verheirateten Jugendfreundin Erika Berger. In dieser Lage erreicht ihn ein Rechecheauftrag des Großindustriellen Henrik Vanger. Blomquist soll dessen Nichte Harriet finden, die vor Jahrzehnten spurlos verschwand. Auftritt: Lisbeth Salander. Mitte Zwanzig, entmündigt, angeblich psychisch krank. Sie unterstützt den Vierziger Blomquist bei seinen Recherchen. Weiterlesen

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