Autor: Wolff von Rechenberg

Sicher mit Linux: Wenn Schäuble anklopft

Nein, gar keine Angst will er den Leuten machen, sagte Wolfgang Schäuble jüngst, einem Bericht von Heise zufolge. Wenn das Gerede von Online-Durchsuchungen und Atomterrorismus keine Angst machen sollen, dann möchte ich mal wissen, was unser Bundesinnenminister früher für Schlaflieder gehört hat. Sein Lieblingsschoßtier, der nach ihm benannte Trojaner soll in frisierten amtlichen Mails kommen. Das bedeutet: Wem die Sicherheit seines PC etwas wert ist, sollte allmählich das Finanzamt auf die Spam-Liste setzen. Spaß beiseite.

In der vergangenen Woche haben wir unseren Firefox in ein schwarzes Loch für virtuelle Übeltäter verwandelt, heute gehen wir den PC als Ganzes an. Schadprogramme können den Rechner als Mailanhänge erreichen, über frisierte Webseiten abgerufen werden oder direkt versandt werden. Dazu führen Angreifer so genannte Massen-Pings im Subnetz des Routers durch. Ein Ping ist ein kleines Programm, das feststellen soll, ob ein bestimmter Rechner gerade online ist. Die allermeisten sind harmlos. Aber wenn ein Angreifer mittels eines Pings herausgefunden hat, dass wir online sind, dann kann er im nächsten Augenblick seinen Angriff starten. Auch können Pings dazu dienen IP-Adressen zurückzuverfolgen. Das geht jedoch nur, wenn der Rechner auf Pings antwortet. Grund genug, ihm das zu verbieten. Wir öffnen eine Kommandozeile (Terminal, Konsole) und verschaffen uns Root-Rechte:

su

Dann geben wir das Root-Passwort ein. Nun geben wir ein:

echo 1 > /proc/sys/net/ipv4/icmp_echo_ignore_all

Ubuntu-User müssen den Befehl mit dem Wort „sudo“ vorangestellt eingeben, um ihn mit Root-Rechten auszuführen.
Jetzt ist der Computer von Außen unsichtbar. Das verhindert übrigens nicht, dass wir andere Computer anpingen können, nur wir sind nicht mehr erreichbar. Um das wieder rückgängig zu machen geben wir den Befehl noch einmal ein, tippen aber am Anfang statt „echo 1“ einfach „echo 0“ ein. Die englischsprachige Quelle für all die schönen Tricks findet ihr hier.

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Mitmachen beim Linuxinfotag

Brandenburger Linux-Infotag

Der 4. Brandenburger Linuxinfotag (BLIT) am Samstag, 20. Oktober, steht unter dem Motto: Ein Meer an Freiheit. Bei der Veranstaltung im Informatikzentrum der Fachhochschule Brandenburg soll das Mitmachen der Besucher im Mittelpunkt stehen. Das teilte der Veranstalter, die Brandenburger Linuxusergroup (Bralug) in ihrer Mailingliste mit.Der Brandenburger Linuxinfotag soll aufzeigen, welche Möglichkeiten und Vorteile freie Software bietet, unter anderem im Bereich der Spiele und Multimediaanwendungen. Einer der Höhepunkte wird ein so genanntes Musk-Cluster sein, bei dem die Computer der Teilnehmer zu einem Computer-Orchester zusammengeschaltet werden. Der Brandenburger Linuxinfotag beginnt um 9.30 Uhr und endet gegen 18 Uhr. Weitere Informationen bietet die Bralug auf der Internetseite http://www.linuxinfotag-brb.de/

getriebenes treiberloses Vista

Eine Webcam von Microsoft auf einem Microsoft-Betriebssystem zum Laufen zu bekommen, das solte eigentlich kein Problem sein, sagte sich Angus Kidman. Doch als er die Treiber-CD einlegte (natürlich auch von Microsoft), da zeigte sich Windows Vista unfähig einen passenden Treiber zu finden, riet aber immerhin: „Wenn Sie den Hersteller des Gerätes kennen, dann können Sie seine Website besuchen und nach Treiber-Software suchen.“ Kidman besuchte die Microsoft-Seite, lud dort den Treiber herunter (gleiche Version wie die auf der CD) und startete einen neuen Versuch. Nun teilte ihm Vista mit, dass die Software bereits installiert und vor der Installation zu entfernen sei. Kidman versuchte die Deinstallation. Da meldete sich die UAC (User Account Controll) von Vista zu Wort: Die Software sei von einem unbekannten Hersteller. Schließlich wandte sich Kidman an den Online Support. Nach der Eingabe der Seriennummer und der Fehlerbeschreibung verabschiedete sich der Online-Support mit der Bemerkung: „Ein unbekannter Anwendungsfehler ist aufgetreten.“ In seinem Artikel in ITWire, den ich hiermit ins Deutsche übertragen habe, fragt Angus Kidman sinngemäß: „Wenn Microsoft keine Treiber für Vista schreiben kann, wer dann?“

Sicher mit Linux: Firefox II

Heute hat sich herausgestellt: Auch bei der Cookie-Verwaltung von Epiphany funktioniert der Schreibbefehl ins Nichts.
Also: cookies.txt löschen, im Terminal ins Epiphany-Verzeichnis wechseln und dann:

ln -s /dev/null cookies.txt

Die Windows-Version des Firefox soll übrigens die Cookies ebenfalls in einer Datei cookies.txt verwalten. Hier soll es sinnvoll sein, die Textdatei zu löschen und durch einen Odner cookies.txt zu ersetzen. Ein schwarzes Loch besitzt Windows jedoch nicht. Das bedeutet, dass der Cache weiterhin ein trübes Gewässer für Schädlinge bleiben wird. Dabei ist die Zahl der entsprechend präparierten Websites, die den Firefox zum Abstürzen bringen keines wegs klein. Ich bin vor etwa einem Jahr zu Epiphany gewechselt, weil mir das ewige Gerödel der Festplatte bei mehreren geöffneten Tabs im Firefox mit anschließendem Stillstand gewaltig auf die Nerven ging.

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