Autor: Wolff von Rechenberg

Totgesagte leben länger

Es lebt genau 5 Monate länger: Windows XP. Wie Golem berichtet, erlaubt Microsoft den Händlern, noch bis Juni 2008 Computer mit dem Vorgänger aktuellen Windows Vista anzubieten. Bisher hieß es, XP solle nur noch bis zum Januar 2008 auf dem Markt bleiben. Vielleicht erleben wir tatsächlich noch, dass der Softwareriese sein Vista still und heimlich sterben lässt. Vielleicht lernt Microsoft, dass man einen großen Wurf wie Win95 nur einmal landen kann, und auch nur, wenn es kein Linux als Alternative gibt.

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Sicher mit Linux: Firefox

Eigentlich sind wir Linuxer doch auf der sicheren Seite, oder? Für den Pinguin gibt es kaum Schadprogramme, und selbst wenn man sich mal was holt: SELinux (bei Red Hat oder Fedora) beziehungsweise AppArmor (bei Suse und ab Oktober auch bei Ubuntu) sorgen dafür, dass kein Programm etwas tut, das es nicht tun soll. Aber es gibt noch ein paar Dinge, die sich verbessern lassen. Fangen wir mit dem beliebtesten Browser unter Linux an: mit dem Firefox.

Die Schwachstelle vom Fuchs liegt im Cache. Der Firefox sammelt im Cache Inhalte von besuchten Websites und alle Cookies. Der Cache ist die Leber des Firefox. Hier sammelt sich der Müll. Beim Firefox gilt: WYCIWYG (What You cache is what You get). Besonders die Cookies sind verdächtig. Mit Tracking-Cookies spionieren Anbieter unser Surfverhalten aus. Außerdem lässt sich über präparierte Webseiten ein Speicherüberlauf herbeiführen. Der Firefox stürzt ab, und der Eindringling kann auf dem PC des Nutzers beliebige Aktionen mit Nutzerrechten ausführen.

Natürlich kann man dem Firefox verbieten, Cookies anzunehmen. Aber viele Seiten setzen schlicht voraus, dass der Browser Cookies annehmen kann. Also richten wir den Firefox so ein, dass er alle Cookies beim Schließen löscht. Aber was passiert bis dahin?
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Wer hat an der Uhr gedreht

El Presidente hatte es in einem acht Stunden währenden Redemarathon im venezolanischen TV angekündigt: Er werde die Uhr um eine Stunde vorstellen, damit Venezuelas Kinder bei Tageslicht in die Schule gehen könnten, verspracht Präsident Hugo Chavez. Darauf wandte ein Zuschauer ein, dazu müsse er die Uhr eher zurückstellen. Solch ebenso einfacher wie zwingender Logik wollte sich der Präsident aber nicht beugen. So vertagte er sich, und ließ die Landsleute mit der Frage allein: „Ja wie spät ist es denn nun?“ Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Mich wundert vor allem eins: Damit sich das Anliegen des Präsidenten verbreitet, muss sich jemand dessen Rede angehört haben. Wer tut sich acht Stunden Monolog an?

Zum Qualmen in die Kirche?

Der Stichtag für das hessische Nichtraucherschutzgesetz naht. Ab Montag gehen auch in hessischen Restaurationsbetrieben die Kippen aus. Wohin also zum Rauchen? In die Kirche, gute Idee! Die Kirchen sind mehrheitlich (noch) keine Restaurationsbetriebe. An der Kirchen- respektive der Gemeindehaustür endet der unerbittliche Arm des Gesetzes. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat die Gefahr erkannt und empfiehlt ihren Gemeinden, sich dem Nichtraucherschutzgesetz anzuschließen. Sonst qualmt’s ab Montag in den Gemeindehäusern.

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