Kategorie: Feuillton

Kultur, Musik, Film, Literatur, Zeitgeist

Zum Tod von Gerry Rafferty: Baker Street und dann nichts mehr

Gerry Raffertys Stern ging mit „Baker Street“ auf. Der Song mit dem wohl bekanntesten Saxophonsolo der Popgeschichte ertönte ab 1978 beinahe täglich im Radio und auf jeder Fete. „Baker Street“ zog sich durch die Jugend eines jeden 40-Jährigen wie der Goldfaden durch die Ado-Gardine. Doch selbst dieser überwältigende Erfolg hat seinem Schöpfer wohl nicht über Selbstzweifel und Depressionen hinweg helfen können. Trotz einiger guter Platten gelang ihm nie wieder ein Erfolg wie „Baker Street“. Rafferty suchte Ereichterung im Alkohol und erlag am 4. Januar 2011 im Alter von 63 Jahren einem Leberleiden. Die FAZ widmet dem introvertierten Musiker ein Porträt. Das Handelsblatt befasst sich mit den Inhalten, den traurigen Zeilen von „Baker Street“. Wir wollen noch einmal Gerry Rafferty zu Wort kommen lassen. nicht mit „Baker Street“, sondern mit „Wise as a Serpent“ von der LP „Sleepwalking“ (1982), einem meiner Lieblingssongs von Gerry Rafferty.

Zum 25. Todestag von Phil Lynott (Thin Lizzy)

Mit Afrofrisur und dunkler Hautfarbe wäre Phil Lynott wohl nicht aufgefallen, wenn er zu Lebzeiten eine Studioparty von Motown besucht hätte. In der Rockmusik zählte der irische Sänger und Bassist zu den auffälligsten Erscheinungen. Mit seiner Band Thin Lizzy schrieb er zwischen 1969 und 1986 Musikgeschichte. Am 4. Januar 1986 starb Phil Lynott. An einer Lungenentzündung, vor allem aber an einem Leben auf der Überholspur. Werfen wir einen Blick zurück mit dem Thin-Lizzy-Klassiker „Black Rose“, live im Rockpalast 1983:

Weiterlesen

Buchtipp: Don Winslow – Tage der Toten

Schon ganz am Anfang hätte Art Keller wissen müssen, dass der Krieg zum Scheitern verurteilt sein würde. Sein Krieg. Der Krieg seines Landes gegen die Drogen. Denn die Amerikaner sehen immer nur das System, sie begreifen nicht, worum es in Mexiko geht, nämlich um persönliche Beziehungen. „Tio“ – „Onkel“ – nennen sie den Mann, der das sagt, in Don Winslows Roman „Tage der Toten“. Weiterlesen

Red im Kino: Spreng’s noch einmal, Bruce

Actionfilme könnten ein Riesenspaß sein, wenn sie nicht ständig versuchten, mehr zu sein. Erst kürzlich in „Inception“ konnte man verfolgen, wie sich ein eigentlich packender Film final im Selbstmitleid seines Helden ertränkte. Damit lag der Film im Trend: Kaum ein Hollywood-Heroe, der nicht an sich selbst litte.

Oder nehmen wir einen gewissen Bond, James Bond. Wie ist er doch abgesackt vom coolen Geheimagenten zum Amok laufenden Nervenbündel! Man fühlt sich peinlich berührt, wenn knallharte Killer, Agenten und Cops wort-, oft sogar tränenreich von böser Kindheit, verlorener Geliebten oder gemeuchelten Kindern stammeln. Und nach dem Film fühlt sich der Zuschauer wie ein Psychoanalytiker nach einem langen Arbeitstag. Der Held ist Antiheld, ist geschundene Existenz und kann nicht anders, das ist die Botschaft des modernen Actionkinos. Aber jetzt läuft „Red“ in den Kinos. Weiterlesen

Copyright © 2025 Wolff von Rechenberg

Theme von Anders Norén↑ ↑