Das Web 2.0 braucht eine Gesellschaftstheorie 2.0. In der Gesellschaftstheorie 1.0 gehörte die Bühne Regierungen, Parteien, Verbänden und etablierten Medien. Sie bestimmten, wer gehört wurde und vor allem, wer nicht gehört wurde. Das durch die Weblogs begündete Web 2.0 verschafft jedem Öffentlichkeit, der das wünscht. In der gegenwärtigen Entwicklungsphase drängt das Web 2.0 den Einzelnen regelrecht in die Öffentlichkeit: In der IT-Branche gehören Netzwerke wie Xing längst zu den etablierten Jobbörsen und wer als Pennäler nicht in SchülerVZ ist, der existiert auch außerhalb des Portals nicht so richtig. Weiterlesen
Kategorie: Welt im Wandel
Das einzig beständige ist der Wandel
Demokratie erschüttert Bayern
Zeitcollector erinnert uns daran, dass sich heute auch der Todestag von Franz Josef Strauß jährt. Und zwar zum 20. Male. Was würde er sagen, wenn er Bayern, wenn er die CSU so sähe? Im Zustand der Verwirrung das Land, im Zustand der Selbstzerfleischung die Partei. Vielleicht würde Strauß seinem ungeliebten Schüler Edmund Stoiber eine Ohrfeige verabreichen. Denn fraglos trägt Stoiber eine schwere Schuld am Ende der Volkskammerwahlergebnisse für die CSU, am Hereinbruch der Demokratie über den Freistaat. Weiterlesen
Obama vs. McCain: Fernsehduell nur außenpolitisch konkret
Vieles blieb im Vagen beim ersten Fernsehduell zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten Brack Obama und John McCain. Nur in der Außenpolitik zeigten die beiden Kandidaten deutlich Flagge. Mit dem Republikaner McCain wird es in der Außenpolitik der USA so weiter gehen wie bisher. Obama möchte das Image der Amerikaner wieder aufpolieren. Weiterlesen
OOXML: Der Aufstand beginnt
Der Widerstand der Schwellenländer gegen das Microsoft-Dateiformat OOXML formiert sich. Brasilien, Ecuador, Kuba, Südafrika und Venezuela werfen der Internationalen Standardisierungsorganisation (ISO) vor, sie halte sich nicht an ihre eigenen Regeln. Sie stellen sogar in Frage, ob sie künftig Standards der ISO anerkennen. Das kann nicht überraschen. In Südafrika und Brasilien ist die Steuerkasse nicht das, was sie in solchen Fragen in Deutschland, Großbritannien oder Frankreich ist:Â Ein Selbstbedienungsladen, in dem sich stets genug Steuergroschen finden, um sich das Wohlgefallen eines US-Monopolisten zu sichern. OOXML wird wohl kein Standard werden – weder an der Copacabana noch am Kap der guten Hoffnung. Europa und die USA werden lernen müssen, dass sie internationale Organisationen nicht mehr unwidersprochen für ihre Zwecke benutzen können. Das neue Selbstbewusstsein der Schwellenländer zeigt, wie sehr sich diese Welt geändert hat, und was es bedeutet, dass die Kolonialzeit vorbei ist.
Zum Thema: | OOXML ist Standard | OOXML hat verloren | OOXML: Ende der Kolonialherrenart | Schadensbegrenzung im Hause Microsoft | Toilettenlichter an für OOXML | OOXML: Probleme nicht lösen, sondern auslagern |
Die Linux-IFA
Intel wirbt einen Linux-Mobile-Entwickler an, der den Atom-Prozessor Linux tauglich machen soll. Eine von vielen Wertschätzungen, die das freie System derzeit erhält. Die Netbooks, allen voran der von mir heiß und innig geliebte EeePC, haben das Fricklersystem verschrieene Betriebssystem zum Tagesgespräch gemacht. Selbst wenn der Mobilfunkdiscounter Fonic einen Surf-Stick vorstellt, kommt ganz selbstverständlich aus den Reihen der anwesenden Journalisten die Frage, ob denn das Gerät mit Linux kompatibel sei. Und ganz gefasst antworten die Herren von Fonic: Ja, das habe man getestet, könne aber wegen der Vielfalt der Distributionen keinen Support anbieten. Auch bei T-Mobile hebt man Vorteile von Linux hervor. Schließlich vertreibt man dort die Asus-EeePCs mit Web’n’Walk-Verträgen. Und der Firmensprecher lobt das Handling von Linux. Was macht man denn mit einem Windows-Netbook im Zug, wenn der Zielbahnhof angesagt wird? Linux ist schnell geschlossen und runtergefahren. Windows erschwert schon dadurch das spontane Arbeiten mit dem EeePC. Und das ist doch die eigentliche Stärke der Netbooks, oder? Der dauerhafte Ansturm auf die Mini-Computer verschafft ganz nebenbei Linux zum größten Auftritt, den das Betriebssystem jemals auf einer IFA gehabt hat.