Kategorie: Wissen schafft

Wunder der Wissenschaft und Wunderliches aus der Wissenschaft.

Keine Angst vor Freien Radikalen

Freie Radikale sind besser als ihr Ruf. Nein, damit sind nicht die RAF-Terroristen gemeint, die nach und nach wieder auf freien Fuß gesetzt werden, und nicht muslimische Extremisten, die den Linksterroristen als Bürgerschrecks nachgefolgt sind. Radikale sind Atome oder Moleküle mit mindestens einem freien Elektron, die daher besonders reaktionsfreudig sind. Freie Radikale sind Sauerstoffverbindungen dieser Art, die bei überlasteten Verbrennungsprozessen in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen, entstehen. Bei solchen Verbrennungsprozessen spielen äußerliche Einflüsse eine Rolle: Rauchen, Saufen, ungesundes Essen und alles was sonst noch Spaß macht. Die Freien Radikale versursachen oxidativen Stress, und der wiederum steht im Verdacht Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und eigentlich alles hervorzurufen, für das man BSE und H5N1 nicht haftbar machen konnte. Die Freien Radikale sind die Islamisten des menschlichen Körpers. Um auf den Anfang zurück zu kommen: Der Jenaer Ernährungswissenschaftler Michael Ristow hat nun herausgefunden, dass Freie Radikale ganz im Gegenteil das Leben verlängern. Sie regen die Zellen dazu an, sich gegen oxidativen Stress zu wehren.

Quelle: Netzzeitung

Der erste Europäer

Da schäufeln Archäologen munter im Kaukasus und was fördern sie zu Tage? Den ersten Europäer. Nein, nicht Helmut Kohl. Der erste Europäer war viel zierlicher als unser Altkanzler: Er maß zwischen 147 und 166 Zentimeter, ging bereits aufrecht, besaß aber nur ein Hirn von der Größe einer Pampelmuse. Inwiefern sich das von Hirnvolumina unserer politischen Klasse unterscheidet, bliebe im Rahmen einer Reihenobduktion noch festzustellen.

Vor 1,8 Millionen Jahren hat er sich von Afrika aufgemacht ins raue Georgien. Das erstaunt die Forscher, denn bisher hat man nicht geglaubt, dass man mit so wenig Hirn eine solche Wanderung unternehmen kann. Aber ist das nicht ein wenig vermessen? Brauchen wir wirklich ein so gewaltiges Gehirn wie das unsere, um heil vom Supermarkt nach Hause zu finden? Vergessen wir nicht: Wie ein Beispiel aus Frankreich zeigt, ist ein winziges Gehirn noch kein Ausschlusskriterium für die Beamtenlaufbahn.

Boliden in Grün

Voll Öko, was Porsche & Co auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt präsentieren, die heuer die Tore für die weniger erlauchte Laufkundschaft geöffnet hat. Ein Cayenne mit Hybridmotor! Der Elektrohilfsmotor soll den Verbrauch dieses Blech gewordenen Albtraums um 25 Prozent senken. Damit säuft der Cayenne ja nur noch doppelt soviel wie ein Auto. Okay, ganz fertig ist er nicht. Aber schließlich haben die deutschen Autobauer ja auch bis zwei Tage vor der IAA noch eine verbissene Abwehrschlacht gegen den Umweltschutz geführt. Für eine Über-Nacht-Kehrtwende sehen die Prototypen schon ganz gut aus, wie man so liest. Und während der Fachbesuchertage ist die grüne Farbe an den Ständen sicherlich auch getrocknet. Noch fixer als mit dem Grünstreichen der hauseigenen Spritvernichter sind die deutschen Autohersteller jedoch mit Schuldzuweisungen an die Politik. So berichtete der Deutschlandfunk heute von Beschwerden über schlechtes Verkehrsmanagement und zuviel Staus. Dürfen wir daraus schließen, dass jetzt doch flächendeckend Tempo 100 kommt, um die Verkehrsströme zu entzerren? Denn was die Autoindustrie bei der Politik bestellt, kommt doch meistens noch schneller als die Ersatzteile für meinen Golf.

Unseriöse Klimaskeptiker

Und noch ein langer Artikel für lange, graue Sommerabende: Alles nur Klimahysterie? Das fragt der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf. In aller Ausführlichkeit deckt er die wissenschaftlichen Schwächen der so genannten „Klimaskeptiker“ auf, die einen Zusammenahng zwischen CO2-Emissionen und Klimaerwärmung leugnen. Und er deckt noch etwas auf: Den Medien ist ein Querdenker allemal lieber als ein seriöser Wissenschaftler. Selbst wenn seine Behauptungen jeder wissenschfatlichen Grundlage entbehren. Dadurch liest und hört der kleinen Mann sehr häufiger, dass es keinen Grund gibt, weniger Auto zu fahren, als für die geschätzt 150.000 Menschen gut ist, die jetzt schon an den Folgen des Klimawandels sterben.

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