Kategorie: Wissen schafft

Wunder der Wissenschaft und Wunderliches aus der Wissenschaft.

Ältester Spanier gefunden

In Spanien haben sie den Großvater aller Iberer ausgebuddelt. Also, nicht den ganzen. Aber immerhin einen Unterkiefer mit ein paar Zähnen sowie eine Anzahl von Steinwerkzeugen. Vor einer Million Jahren soll der erste Spanier gelebt haben. Er muss ein Leben voller Entbehrungen geführt haben, hat Knochen aufgebrochen, um an das Mark zu kommen. Kunststück: Sangria verkaufen konnte er schließlich noch nicht. Für Mitteleuropa ist für diese Zeit bisher keine menschliche Besiedlung nachgewiesen. Der erste Spanier musste also einige hunderttausen Jahre auf die ersten Touristen warten.

Nach dem Abendmahl auf den Thron

Am Heiligabend verzeichnen die Kirchen Besucherrekorde. Oft krönt dann das gemeinsam eingenommene Abendmahl die feierliche Atmosphäre. So ein Schlückchen Wein und eine Oblate (Hostie) kann doch nicht schaden, oder? Falsch! Die Techniker Krankenkasse warnt vor den Risiken der Oblate.

Die besteht nämlich zum größten Teil aus einem so genannten Klebereiweiß namens Gluten. Etwa 800.000 Bundesbürger sollen laut Mitteilung der Krankenkasse allergisch auf diesen Stoff reagieren. Übelkeit und Durchfall können bei Allergikern nach dem Abendmahl auftreten. Für einen von hundert Gottesdienstbesuchern endet der Abend also auf dem Thron. Natürlich gibt es bereits glutenfreie Oblaten.

Mit Gottes Hilfe können wir uns vielleicht auch bald zwischen Gluten und Glutenfrei entscheiden, wie wir das heute schon beim Abendmahlswein oder Traubensaft tun.

Affen nach Pisa tragen

Die Rhesusaffen-Weibchen Feinstein und Boxer können laut Netzzeitung einfache Rechenaufgaben genauso schnell lösen wie britische Studenten. Welchen Schulabschluss die Affen hatten, darüber schweigt sich der Artikel in der Netzzeitung aus. Ebenso wenig erfahren wir, ob es sich bei der Kontrollgruppe um Politologie- oder Mathematikstudenten handelte. Im ersteren Fall hätten die Affenweibchen sehr viel leichteres Spiel. Zwei Dinge finde ich beängstigend:

1. Feinstein und Boxer haben britische Studenten geschlagen. Das bedeutet, dass wir Deutschen froh sein können, dass Rhesusaffen derzeit noch keine Berücksichtigung in der Pisastudie finden.

2. Es handelte sich um Weibchen. Bei uns als nahen Verwandten der Affen gelten die als minderbegabt im mathematischen Bereich. Obwohl männliche Politologen dabei sicher noch ein Wort mitreden können. Wenn die Weibchen schon Studenten bei leichten Rechenaufgaben Paroli bieten können, was können dann die Männchen? Algebra in der Uni lehren?

Umweltzerstörung: Heute die Welt, morgen das Universum

Überall haben wir jetzt Energiesparbirnen in die Fassungen gedreht, Das Auto bleibt für den Weg zur Dönerbude stehen und die Menschheit sitzt frierend daheim. Aber das ganze Leiden fürs Klima könnte umsonst sein. Plötzlich steht nicht mehr die Welt, sondern das ganze Universum auf dem Spiel. Es ist instabiler als bisher gedacht und könnte sich innerhalb einer Sekunde in buchstäblich Nichts auflösen. Also können wir jetzt die Heizung wieder hochdrehen und das Auto schon mal warmlaufen lassen – eine Runde Döner für die ganze Familie? Falsch. Denn erstens sind sich die Astronomen noch nicht ganz sicher, dass das Universum schon vor Weihnachten untergeht. Zweitens sind sie selber schuld, die Astronomen. Regelmäßige Zuschauer von Joachim Bublath wissen, dass erst vor kurzem die so genannte Dunkle Energie entdeckt worden ist. Dummerweise haben die Physiker durch die Messung dieser Dunklen Energie einen quantenmechanischen Effekt ausgelöst, der das Weltall in Stücke reißen könnte. Das Universum hatte sich nämlich gerade eben in einen Zustand niedrigster Energie begeben, da kommen die Astronomen, messen die Dunkle Energie, und Bums! Der sogenannte Quanten-Zeno-Effekt stellt die Uhr im ganzen Weltall wieder auf Hochenergie. Ich sehe sie schon auf ihren fernen Planeten sitzen, die Astronomen anderer Intelligenzen. Ungläubig starren sie auf das Fieberthermometer des Patienten Weltall, das plötzlich zu steigen beginnt.
„Sag mal, Paul, hast du die Dunkle Energie gemessen?“
„Ich? was glaubst du bin ich? Lebensmüde? Das waren bestimmt wieder diese Erdlinge! Bekackte Amateure, denen hätte man nie auch nur ein Fernrohr in die Hand geben dürfen!“

Nobelpreisträger

Bildung ist keine menschliche Stärke, das leuchtet ein. Schließlich hat auch US-Präsident George W. Bush einen Hochschulabschluss. Doch, wie wenig ein Nobelpreis über die Intelligenz eines Menschen aussagt, das lernte eine erstaunte Weltöffentlichkeit in den vergangenen Tagen. 1962 hatte James Watson (79) den Nobelpreis für Medizin erhalten, weil er die DNA entdeckt hatte. Jetzt verlor er seinen Job beim renommierten Cold Spring Harbor Laboratoriums in New York. Grund: Watson hatte die Ansicht geäußert, das Schwarze grundsätzlich dümmer seien als Weiße, das sähe er schon, wenn er sich seine Mitarbeiter ansähe. Die Eva Hermans sind überall, auch in Forschungslaboratorien.
Quelle: target=“_blank“>Handelsblatt

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