KI informiert, schreibt oder produziert Bilder. Und sie kann in 10 Minuten einen durchaus anhörbaren Podcastbeitrag erstellen – wohl gemerkt von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt. Und zwar mit Hilfe von NotebookLM aus dem Hause Google.

Auch ich nutze für meine Arbeit die Hilfe von Künstlicher Intelligenz. KI hilft mir bei Recherchen, schlägt mir Strukturen für Beiträge vor und wartet als Sparringspartner auf meinen fertigen Text, um mich auf mögliche Verbesserungen hinzuweisen. Wäre doch schön, wenn man aus einem Blogbeitrag parallel auch einen Podcast entwickeln könnte …

Dem im Weg steht der Aufwand: Konzept entwickeln, Skript schreiben, Sprecher briefen, produzieren und schneiden. Das muss doch auch anders gehen. Auf die Antwort brachte mich kürzlich mein lieber Freund Wolfram Eberius. Wolfram erstellt die Beschreibungen für seine Online-Bildergalerien mit Hilfe von Googles NotebookLM.

Das ist NotebookLM

Hinter NotebookLM verbirgt sich ein KI-gestütztes Notizbuch, in dem der Nutzer eigene Dokumente, Youtube-Videos oder Internetseiten hinterlegen und damit arbeiten kann. NotebookLM liest die Quellen aus und erarbeitet sich selbständig eine Expertise im Thema. Anschließend lässt Wolfram Bildbeschreibungen in Text und Ton erstellen. Doch NotebookLM kann noch mehr.

Die KI kann auch ein Gespräch zwischen zwei Personen imitieren, etwa wie in einem Podcast. Das Ergebnis binde ich unter dem Beitrag ein.

Podcast mit KI NotebookLM

Starten wir mit unserem Podcast. Als Grundlage dient mir ein aktueller Beitrag, den ich für den CRM-Blog von AMTANGEE geschrieben habe:

Welches CRM-System passt zu Ihrem kleinen Unternehmen?

Den Beitrag habe ich in NotebookLM als Quelle verlinkt. Anschließend wähle ich im Fenster „Studio“ die Option aus, einen Podcast mit zwei Personen zu erstellen. Den Rest übernimmt KI. Die fertige Produktion kannst du dir unter diesem Beitrag anhören.

Deshalb NotebookLM

Das Ergebnis meines kleinen Versuchs mit NotebookLM hat mich in mehrfacher Hinsicht begeistert. Zunächst hat NotebookLM gegenüber anderen frei verfügbaren KI-Tools einen entscheidenden Vorteil:

  • Indem ich die Quellen selbst auswähle, kann ich den Input bestimmen und ein Ergebnis erzielen, das sich garantiert auf seriöse Quellen stützt.
  • KI neigt zu Halluzinationen. Sie „erfindet“ inhaltlich falsche Sachverhalte oder Zusammenhänge. Das lässt sich in NotebookLM durch die eigenhändige Quellenauswahl weitgehend vermeiden.

Auf diese Stärken war ich bereits vorbereitet. Womit ich im Vorfeld nicht gerechnet hatte:

  • NotebookLM setzt im Podcast das Thema so leicht verständlich um, dass meine Frau nach dem Anhören meinte: „Endlich verstehe ich, was du eigentlich tust.“ Ich werde bei weiteren Versuchen ausprobieren, wie sich der Ton an die Zielgruppe anpassen lässt.
  • NotebookLM ahmt die Gesprächssituation beinahe erschreckend authentisch nach. Wir hören Atmer und „Ähms“ der Sprechenden. Ich verfüge selbst über Rundfunk- und Sprechererfahrung. Darauf war ich nicht vorbereitet.

Die Grenzen von NotebookLM

Leider stößt auch NotebookLM an Grenzen. In meinem Fall war das die Aussprache des Markennamens AMTANGEE. NotebookLM ist leider nicht in der Lage, diesen Markennamen konsistent korrekt auszusprechen. Für einen Coporate Podcast ein Nogo. Daran änderten auch ergänzende Anweisungen zur Aussprache nichts. Das fällt in der von mir erstellten Pilotfolge nicht so stark auf. An einer zweiten Folge, die ich begonnen habe, ist NotebookLM aber krachend gescheitert.

Dennoch: In Sachen Podcast verhilft KI auch völlig unerfahrenen Content Kreatoren zu beeindruckenden Ergebnissen. NotebookLM ersetzt mangelnde Mikrofonpraxis, unsaubere Aussprache oder dünne Stimmen durch KI. Eine echte Alternative – wenn NotebookLM den Markennamen sicher ausspricht.

Der fertige Podcast