Schlagwort: literatur

Buchtipp: Val McDermid – Nacht unter Tag


Misha Prentice sucht ihren vor langer Zeit verschwundenen Vater, den Bergmann Mick Prentice. Er allein kann seinem Enkel mit einer Knochenmarkspende das Leben retten. Doch vor zwanzig Jahren verließ er die Familie – und verschwand. Szenenwechsel: Die Journalistin Annabel „Bel“ Richmond findet in der Toskana ein Plakat, das mit einer Entführung zu tun haben könnte, die nie aufgeklärt wurde. Damals wurden Tochter und Enkel des steinreichen schottischen Industriellen Broderick Malennan Grant entführt. Auch das ist zwanzig Jahre her.

Ein Zufall? Nicht in Val McDermids routiniertem Thriller „Nacht unter Tag„. Obwohl der Zufall in dem Krimi eine entscheidende Rolle spielt. Die launische Macht der Zufälle verstrickte schon vor zwanzig Jahren die Lebenswege der Akteure. Die Polizistin Karen Pirie ermitelt und liefert sich mit der Journalistin Bel ein Wettrennen um die Wahrheit, denn die ehrgeizige Journalistin wittert ihre große Chance. Weiterlesen

Buchtipp: Dennis Lehane – Shutter Island

Der Psychothriller als Genre ist eine Nutte. Er lässt sich von jedem Autoren benutzen, um abseitige Phantasien zu bedienen, oder um unrealistische Handlungskonstrukte zu rechtfertigen. Vor allem die Skandinavier retteten in der Vergangenheit den Ruf des Genres. Nur wenigen Amerikanern gelingt der Blick in die Menschliche Seele (altgriechisch: Psyche). Dennis Lehane lotet in seinem Roman „Shutter Island“ seelische Dramen, Traumata, Wahnvorstellungen aus.

Lehane beschreibt und erklärt jedoch die seelischen Abgründe seiner handelnden Personen nicht nur, er lässt den Leser mit hinabsteigen. Das macht Shutter Island zu einem besonderen Lesevergnügen.

Shutter Island ist eine Insel vor Boston. Dort gibt es nichts als eine Nervenheilanstalt, ein Alcatraz für gefährliche Geisteskranke. Dort soll US-Marshal Teddy Daniels gemeinsam mit seinem Kollegen Chuck Aule eine entflohene Bewohnerin suchen. Weiterlesen

Buchtipp: Nick Hornby – Slam

Sam ist 16 und Skater. Um schreckliche Missverständnisse zu vermeiden: Es geht dabei nicht um Eis, sondern um Skateoards. Das Leben meint es dieses Jahr gut mit Sam. Seine Mom schmeißt ihren Fraund raus, seine Lehrerin empfiehlt ihm, Design zu studieren – und er lernt Alicia kennen. Dann scheint alles aus den Fugen zu geraten: Alicia wird schwanger, und Sam, dessen Leben sich bisher nur ums Skaten drehte, fühlt sich am Ende seines Lebens.

Rat sucht er bei Tony Hawk, genannt „TH“, seinem Skater-Idol. Mit dessen Poster spricht Sam. TH versetzt ihn kurz in die Zukunft. Sam muss plötzlich mit seinem Sohn Rufus, genannt „Roof“, zur Schutzimpfung, findet sich als Mitbewohner im Haus von Alicias Eltern wieder. Die Zukunft erscheint ihm noch schrecklicher. Doch dann beginnt die Zukunft, und Sam lernt: In die Zukunft kann man nicht reisen, man muss hineinwachsen. Weiterlesen

Buchtipp: Stieg Larssons Krimi-Epos

verblendung.pngVerblendung – Verdammnis – Vergebung. Der schwedische Krimiautor Stieg Larsson arrangiert seine Romantrilogie nach Art eines Krimi-Epos mit einer Einführung, einem Hauptteil und der Katharsis am Ende. Weitere Romane werden nicht folgen, denn der Autor erlag 2004 einem Herzinfarkt. Das ist umso trauriger als sein Ermittlergespann Mikael Blomquist und Lisbeth Salander zu den ungewöhnlichsten Charakteren der Krimiliteratur zählen dürften. In Verblendung lernen wir die beiden kennen.

Blomquist ist in den Vierzigern, investigativer Journalist beim Polit-Magazin Millennium. Gerade ist er für einen Recherchefehler vor Gericht gelandet. Ansonsten pflegt er eine Affäre mit seiner verheirateten Jugendfreundin Erika Berger. In dieser Lage erreicht ihn ein Rechecheauftrag des Großindustriellen Henrik Vanger. Blomquist soll dessen Nichte Harriet finden, die vor Jahrzehnten spurlos verschwand. Auftritt: Lisbeth Salander. Mitte Zwanzig, entmündigt, angeblich psychisch krank. Sie unterstützt den Vierziger Blomquist bei seinen Recherchen. Weiterlesen

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