Eigentlich ist die Wahl entschieden. Angela Merkel regiert weiter, das legen alle Umfragen nahe. Man weiß nur nicht, mit wem sie regieren wird. Wieder mit der SPD? Oder gibt es eine große Koalition mit der FDP? Dennoch lohnt es sich, zur Wahl zu gehen. Spannend ist, was sich auf den Plätzen tut. Erinnern wir uns: Es begab sich in der Regierungszeit Helmut Kohls als das Land mit Radwegen überzogen wurde. Der Katalysator für Autos fiel in Kohls Regentschaft und eine ganze Reihe von Umweltgesetzen.

Schuld war nicht Kohl. Schuld waren die Grünen, die frisch in die Parlamente eingezogen waren und dem politischen Establishment ihre Themen aufzwangen. Selbst ein Helmut Kohl musste nachgeben, ein Mann, der die Ökos stets als zottelige Wirrköpfe betrachtete. Wir sehen: Politische Sachzwänge gelten auch für die an der Macht. Darum ist die Bundestagswahl selbst dann bedeutend, wenn der Ausgang schon so fest zu stehen scheint. Dieser Bundestagswahl kommt sogar eine besondere Bedeutung zu: Sie wird die letzte sein, die mit den Mitteln des 20.Jahrhunderts ausgetragen wird. Sie wird die letzte sein, in der die Wahlkampfstrategen der Parteien uns als Verfügungsmasse betrachten können, die man mit plumpen Werbekampagnen untereinander aufteilt. Deshalb sollten wir hingehen, unsere Stimme abgeben und den ganzen Abend lang die Hochrechnungen glotzen. Nie wieder werden wir das Ritual der Wahl so erleben wie am Abend des 27. September 2009.

Ich will in den kommenden Wochen die größeren demokratischen Parteien abklopfen. Und ich habe sogar zwei Wahlempfehlungen. Beginnen werde ich mit der CDU/CSU.