Autor: Wolff von Rechenberg

Chinas Schatten

Kennen Sie Baidu? Nein? Dann sind Sie in bester Gesellschaft. Bis zur Veröffentlichung der Suchmaschinenstatistiken des US-Martforschungsinstitutes ScoreCom für August 2007 werden wohl die wenigsten von uns den Namen der drittgrößten Internet-Suchmaschine vernommen haben. Baidu sucht chinesische Seiten, und Baidu sucht in chinesischer Sprache. Und: Baidu wirft einen langen Schatten. Einen Schatten der Veränderungen, auf die wir uns einstellen müssen.

Ein anderes Beispiel: Zwei chinesische Unternehmen bauen einen Mobilfunkmast in rund 6000 Metern Höhe am Mount Everest. Wenn 2008, zu den olympischen Sommerspielen das olympische Feuer nach Peking getragen wird, dann wird der Läufer auch den Mount Everest erklimmen. Nur zum Spaß. Nur um zu zeigen, dass die Volksrepublik es kann.

Und eines der Unternehmen, China Mobile, ist nicht nur der größte Mobilfunkanbieter in China, sondern der größte der Welt. 300 Millionen Kunden hat allein dieses Unternehmen. Zum Vergleich: Die Europäische Union verfügt über rund 450 Millionen Einwohner.
Da positioniert sich ein Land allmählich in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen für die Rolle, die ihm US-Präsident Richard Nixon schon vor über 30 Jahren militärisch zugestanden hat: die Rolle einer Supermacht.

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Telekom-Tagebuch2: 24. Oktober 2007

Nachdem die beste Ehefrau von allen sich nochmals beim T-Punkt in Brandenburg/Havel eingefunden hatte – ergebnislos – unternahm ich gestern nochmals eine fernmündliche Odyssee durch die Warteschleifen der Telekom. Allein gestern habe ich viermal versucht, mein Anliegen vorzutragen. Wir erinnern uns: Es geht für die Telekom um den Kraftakt, einen Telefon- und DSL-Anschluss über eine Strecke von 200 Metern Luftlinie umzumelden. Da stellt man sich gern mal taub. Zweimal kam ich durch. Beim ersten erfolgreichen Anruf versicherte mir eine überaus freundliche Mitarbeiterin, sie werde mal schauen, wie es mit meinem Auftrag stehe. Ich solle nur einen Moment in der Leitung bleiben. nach 17 Minuten konnte ich die Warteschleifenmusik nicht mehr hören und beendete das Gespräch. Beim zweiten erfolgreichen Anruf flötete mir ein anderes Wesen ins Ohr, es sei alles in bester Ordnung. Am Samstag zwischen 8 und 10 werde der Techniker kommen. Ich bat um schriftliche Bestätigung. Solange ich die nicht habe, glaube ich, dass der Techniker bei uns am Samstagmorgen zwischen 8 und 10 mit der gleichen Wahrscheinlichkeit erscheinen wird wie der Messias. Aber wie heißt es doch? Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ein bisschen Linux gehört in jedes Ding

Warum gibt es Linux? Keiner, der es herstellt, darf damit auch nur einen müden Euro verdienen. Das Betriebssystem dümpelt in der Beliebtheit bei normalen Computerusern seit Jahren bei Marktanteilen herum, die in der Medizin als homöopathisch gelten. Warum Linux? Weil ein paar bleiche Nerds mit Brillengläsern von der Stärke von Colaflaschenböden gern vor dem Bildschirm sitzen und kryptische Befehle auf der Kommandozeile tippen? Das trifft vielleicht auf die erste Generation von Linux-Usern zu.
Einen großen Teil der Reize des freien Betriebssystems erklärt home42 in seiner umfangreichen und lesenswerten Hommage an sein Linux. Sie hat diesen Artikel inspiriert.
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Telekom-Tagebuch 1: 23.Oktober 2007

Dieses Tagebuch soll mir als Frustventil, anderen zur Warnung vor der Deutschen Telekom. Wir sind innerhalb Brandenburgs umgezogen. Um auch in den neuen vier Wenden Telefon, Internet und Fernsehen (IPTV) zu haben, stellten wir Anfang vergangener Woche einen Antrag, unseren Anschluss umzuziehen. Zusicherung durch den T-Punkt in Brandenburg (Steinstraße): Am Dienstag (Heute) sollte ein Mitarbeiter in die neuen Behausung kommen, um die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. heute erfuhren wir, es habe einen Computerabsturz gegeben, der sämtliche Aufträge vernichtet habe. Morgen wollen wir versuchen, einen neuen Termin zu bekommen.

Nobelpreisträger

Bildung ist keine menschliche Stärke, das leuchtet ein. Schließlich hat auch US-Präsident George W. Bush einen Hochschulabschluss. Doch, wie wenig ein Nobelpreis über die Intelligenz eines Menschen aussagt, das lernte eine erstaunte Weltöffentlichkeit in den vergangenen Tagen. 1962 hatte James Watson (79) den Nobelpreis für Medizin erhalten, weil er die DNA entdeckt hatte. Jetzt verlor er seinen Job beim renommierten Cold Spring Harbor Laboratoriums in New York. Grund: Watson hatte die Ansicht geäußert, das Schwarze grundsätzlich dümmer seien als Weiße, das sähe er schon, wenn er sich seine Mitarbeiter ansähe. Die Eva Hermans sind überall, auch in Forschungslaboratorien.
Quelle: target=“_blank“>Handelsblatt

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