Autor: Wolff von Rechenberg

CD-Tipp: Stoibers Vermächtnis

Da will der Edmund Stoiber die Massen bewegen. Er ruft den Parteifreunden entgegen von der „Glodernden Lut“, bemerkt seinen Fehler und rettet sich rhetorisch ans Ufer der „Lodernden Flut“ – über einige Stationen, die allesamt auch keinen Sinn ergeben. Am 30. September ist nun Schluss mit solchen Bonmots des großen Vorsitzenden. Die Autoren Jürgen Roth, Hans Well und Gert Heidenreich setzen ihm gemeinsam mit den Biermösl Blosn auf der CD Stoibers Vermächtnis ein würdiges Denkmal. Und ein billiges, wenn man bedenkt, dass Stoibers Zitate zu den meistverlinkten im Internet gehören. Aber wer wollte im Kapitalismus über guten Geschäftssinn klagen?

Bye bye, Aurox

Die polnische Linux-Gemeinde betrauert Aurox. Wie Pro-Linux berichtet, hat die Firma COBA Solutions beschlossen, das bekannteste polnische Linux einzustellen. Die Firma hatte das Projekt erst im Dezember 2006 übernommen. Wer des Polnischen mächtig ist und dem auf Fedora-Linux basierenden Aurox kondolieren will kann sich in ein Lichtermeer einreihen. Einige Entwickler wollen unter dem Namen Jazz-Linux weitermachen.

documenta12: Churchill Madikida: Gipsmasken

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Das Sterben an Aids steht im Mittelpunkt des Schaffens von Churchill Madikida. Der Südafrikaner stellt in der Neuen Galerie Särge und Kerzen auf. Er läuft damit aber auch Gefahr, sein eigenes Anliegen zu untergraben. Es gibt einen Unterschied zwischen einem gut gemachten Gruselfilm und einer Geisterbahn. Sehr viel subtiler wirken seine Gipsmasken. Wir kennen Gipsmasken vorwiegend als Totenmasken. Da sie die Gesichtszüge der Menschen genau abbilden, bekommt der Tod hier ein Gesicht. Sehr würdevoll und dramatisch zugleich.

Das hohe C ist verklungen

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Für die Welt ist die Sache klar: Mit Luciano Pavarottis Weltruhm begann auch sein Abstieg. So heißt es heute im Nachruf auf den italienischen Star-Tenor. Im Moment, in dem er sich alles leisten konnte, brach der unmäßige Lebenshunger des am 12. Oktober 1935 geborenen Bäckersohns durch. Und der Pasta-Hunger. Pavarotti ging aus den Nähten. Als er in den 1990er Jahren als Othello in der Metropolitan Opera auftrat, höhnte ein Kritiker, Othellos Racheschrei höre sich bei Pavarotti an wie ein Schrei nach mehr Pudding.

Doch im Moment des Abstiegs im Auge der Kritiker begann Pavarottis Aufstieg im Ohr des Publikums. Nicht im Ohr des geschulten Opernpublikums. Im Ohr des gemeinen Volkes, das nicht einsah, warum es für Pavarottis berühmtes Nessun Dorma den ganzen Turandot von Puccini kaufen sollte. Gemeinsam mit José Carreras und Plácido Domingo schmolz Pavarotti die Herzen der Menschen. Pavarotti jedoch war stets mehr als seine Partner bei den drei Tenören.
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Bin Laden fliegt mit Google Earth

Und Bumm! Fliegt man ins World Trade Center. Nach den Anschlägen des 11. September 2001 feixte die ganze Welt über den Flugsimulator von Windows, und der Konzern bemühte sich nach Kräften, die Twin Towers aus den eingespeicherten Szenarien zu entfernen. Taugte der Flugsimulator von Windows als Trainingsgerät für Terroristen? Wenn nicht, dann schließt Google jetzt diese Lücke. Das IT-Portal Golem hat in Google Earth einen versteckten Flugsimulator gefunden. Mit der Tastenkombination Str.+Alt+A lassen sich künftig Selbstmordanschläge in bewährter Google-Earth-Qualität planen. Endlich braucht der Islamist sein virtuelles Gefährt nicht mehr in Hochhäuser von fragwürdiger grafischer Aufbereitung steuern. In Google Earth können sogar Objekt von der Größe eines Dreirads gezielt ausgeschaltet werden.

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