„Keine Zeit zu sterben“: Wohl kein Bond-Film trug seinen Titel so zurecht wie der 25. Gedreht 2019, fiel der Kinostart dem Corona-Lockdown zum Opfer. Ob die Zeit zum Sterben 2021 endlich gekommen ist, hängt vom weiteren Verlauf der Pandemie ab. Der Blockbuster muss nun wohl in Teilen neu gedreht werden. Das berichtet die BILD. James Bond finanziert sich nicht unwesentlich durch Produktplatzierungen. Ärgerlich für die Werbekunden, wenn dann die für teures Geld platzierten Produkte inzwischen veraltet sind. Doch über dem alten neuen Bond hängt noch ein weiteres Damoklesschwert: Was wäre, wenn die neuen Bond-Gadgets beim Kinostart längst auf Amazon zum Verkauf stehen?
Kategorie: Feuillton
Kultur, Musik, Film, Literatur, Zeitgeist

CD-Tipp: Paul Anka erklimmt den Wonderwall
Rock Swings, behauptet Paul Anka auf diesem Album
Rockklassiker im Swingsound? Reicht es nicht, dass die Songs unserer Jugend immer wieder von geschäftstüchtigen Geigern (David Garrett) oder grölenden Männerchören (Santiano) durch die Mangel gedreht werden? Mir nicht. Deshalb ist „Rock Swings“ von Paul Anka ein weiterer Tipp von mir für die Quarantäne, den Lockdown oder die einsame Insel.
Der Name Paul Anka steht beim einen für die Vorhölle der Schnulzenheinis, nur einen Schritt vor Barry Manilow – oder einen dahinter. Für den anderen zählt Paul Anka zu den letzten großen Croonern, die die Fackel der großen Swing Orchester tragen. Wenn er und Tony Bennett einst dahingeschieden sind, geht ein Stück Musikgeschichte zuende. Über das Gesamtwerk von Paul Anka haben sicher beide Ansichten ihre Berechtigung. Für „Rock Swings“ von 2005 sollten wir uns allerdings auf letztere Sichtweise verständigen können.
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CD-Tipp: Blue Tango – Symphonic Pops by Leroy Anderson
56 Minuten Musikspaß für den Lockdown
Das Kölner Rundfunkorchester unter Pinchas Steinberg hat 1989 eine musikalische Rundreise durch die größten Erfolge von Leroy Anderson (1908 – 1975) unternommen. Eine hervorragende Einspielung der Werke eines Komponisten, der sein Leben lang nur eines im Herzen trug: den Spaß an der Musik.
Immer wenn Musik von Leroy Anderson erklingt, meint man zu hören, welchen Spaß, der Amerikaner beim Komponieren gehabt haben muss und welchen Spaß die Musiker beim Spielen dieser Musik hatten. Viele dieser musikalischen Miniaturen von wenigen Minuten Länge waren Hits in ihrer Zeit. Etwa das Titelstück der CD, „Blue Tango“, Andersons erster Millionseller. Den „Typewriter“, in dem der Komponist das Orchester zum Tackern einer Schreibmaschine spielen lässt, machte der Komiker Jerry Lewis in seinem Kinohit „Der Ladenhüter“ („Who’s minding the store?“ – USA 1963) zum Welterfolg. Genießen wir diese Szene noch einmal, bevor wir fortfahren:

The Walking Dead: World Beyond - Title Card (WP:NFCC#4)
TWD: World Beyond – Eine Warnung
„The Walking Dead: World Beyond“ schläfert sogar Zombies ein
„Wir müssen reden“, sagt Felix (Nico Tortorella) zu Tony (Scott Adsit) in der 6. Folge von „The Walking Dead: World Beyond“. Nein! Müssen wir nicht! Ihr habt in dieser Folge überhaupt noch nichts anderes getan! Panisch greife ich zur Fernbedienung und entfliehe Amazon Prime. Eigentlich quatscht man hier nur. Spätestens seit der vierten Folge steckt der ganze Cast in einer Gesprächsschleife fest. Eigentlich wollen die ProtagonistInnen aus Nebraska kommend das ferne New York City erreichen – quer durch das Nordamerika der Zombieapokalypse.
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HiFi-Klassiker: Audio-Technica AT95E vs. VM95E
Der Klassiker ist tot, lang lebe der Klassiker
38 Jahre lang hat Audio-Technica mit seinem giftgrünen AT95E die HiFi-Szene geprägt und im Streit entzweit. Und das mit einem Tonabnehmer für 50 Euro – oder damals: 50 D-Mark. Die einen fanden in dem preisgünstigen Audio-Technica-System den Einstieg in die Zauberwelt des analogen Musikgenusses, die anderen geißelten die ihrer Ansicht nach zu scharfen Höhen oder die etwas zu prominenten Bässe. Des Pophörers Droge war des Klassikhörers Gift. In der Tat besaß das AT95E eine Art eingebaute Loudness Funktion. Und an zu scharfen Höhen durfte man sich bei Popscheiben in den 1980er Jahren ohnehin nicht beschweren.
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